Interview mit der österreichischen BM  Formation „In Dornen“

Die österreichische BM Kapelle „In Dornen“ war bis Kurzem mir völlig unbekannt und erst durch einen Post des Protagonisten Wolfgang bei Facebook, nahm ich mich dem gerade erst erschienen Album ‚Vergänglichkeit“ an und bin auch aktuell von der Atmosphäre des Albums überwältigt. Nach dem nun das neueste Werk „Trauer“ das Licht erblickt hat, war es an der Zeit ein Interview mit dem jungen Österreicher zu führen.

Grüss Dich Wolfgang! Die letzten Wochen hast du innerhalb kürzester Zeit 2 Alben veröffentlicht! Bevor wir uns jedoch mit den beiden Alben beschäftigen, sollten wir auf die Enstehungstage von „In Dornen“ zu sprechen kommen? Worin liegen die muskalischen Einflüße? Wie ist s „In Dornen“ entstanden?

Grüss dich Christian! Herzlichen Dank für dein Interesse. 
Naja…“Vergänglichkeit“ war schon länger fertig, allerdings hat sich die Veröffentlichung ziemlich verzögert. Kurz vor dem Release, war „Trauer“ schon beim Mix und Mastering. 
Ich habe mich schon mit 13 Jahren für Black Metal interessiert. Meine Einstiegsdroge war das Album „Puritanical Euphorical Misanthrophia“ von Dimmu Borgir. Danach kamen Bands wie Aeba, Dunkelgrafen, Judas Iscariot und Dornenreich, welche bis heute meine unangefochtene  Lieblingsband ist. 
Mit 15 folgten die ersten zaghaften Gehversuche, selbst Musik zu machen. Ich nahm einige Demos auf, die absoluter Schrott waren. Mit 19 unternahm ich einen ernsthaften Versuch und nahm das Album „In den tiefen Wäldern auf“, eröffnete eine My Space Seite und fand schnell ein Label, welches mein Werk auf Kassette rausbrachte. Kurz darauf folgte „Isolation“, ein sehr schräges Werk, welches im Nachhihein betrachtet so überhaupt nicht in die Diskografie von In Dornen passte. Damals war ich großer Fan von der Band Goethes Erben und DAS ICH. Diese Einflüße merkte man auf diesem Album sehr stark. Nach einer Split mit der deutschen Band Tann im Nebel, war dann für viele Jahre Schluss und ich habe „In Dornen“ begraben. Ich hätte nie gedacht, das dieses Projekt je wieder zum Leben erweckt werden würde. 
Meine musikalischen Einflüße sind breit aufgestellt. Gab es früher nur Black Metal für mich, ausgenommen meine kurze Gothic Phase, so bin ich inzwischen breiter aufgestellt. Black Metal in all seinen Facetten ist immer meine größte Triebfeder gewesen aber ich mag auch Post Rock und Folk. Musik muss berühren, da ist es nicht so wichtig welches Genre es ist! Dornenreich, Agalloch und Empyrium sind meine Lieblingsbands aber ich habe es noch nie geschafft nur im Anstaz einen Song zu schreiben der im entferntesten an eine dieser Bands erinnert. 
Eigentlich sollte der Bandname IN DORNEN GEFANGEN heißen aber das erschien mir zu lange und so wählte ich In Dornen. 

Ende letzten Jahres ist „Vergänglichkeit“ über Dominace of Darkness erschienen! Wie  kam es zur Zusammenarbeit? 

Nachdem ich letztes Jahr „In Dornen“ wieder auferstehen habe lassen und das Album „Heimkehr“ eingespielt habe, begab ich mich auf die Suche nach einem Label  und bin auf Dominance of Darkness gestoßen. Dave gab mir die Chance dieses Album über sein Sub- Label Moos und Efeu zu veröffentlichen. Dafür bin ich ihm unheimlich dankbar. „Vergänglichkeit“ gefiel ihm auch sehr gut und, da es Black Metal war, wurde es eben über Dominance of Darkness veröffentlicht. 


Erläutere doch mal worüber es in deinen Texten geht. Sind deine Texte eher persönlicher Natur oder eher allgemein gehalten. Hast du ein Problem, wenn „In Dornen“ der DSBM Richtimg zu geordnet wird?

Meine Texte sind sehr persönlich und geben sehr viel von meinem Inneren preis. Ich verarbeite in der Musik viel davon was mich beschäftigt. Ich bin immer schon ein sehr nachdenklicher Mensch mit dem Hang zur Melancholie gewesen. Ein Einzelgänger der lieber für sich ist. 
Ein zentrales Thema in allen „In Dornen“  Veröffentlichungen ist das Innere Kind und die Sehnsucht danach geliebt und verstanden zu werden. So akzeptiert zu werden wie man ist. Menschliche Beziehungen sind für mich etwas sehr Kompliziertes und ich musste oft die Erfahrung machen das Menschen sich immer wieder nur weh tun. Egal wie, es hinterlässt Spuren und Narben im Herzen. Ist es da nicht besser für sich alleine zu bleiben? 

Wie zufrieden bist du im Nachhinein mit „Vergänglichkeit“? Würdesr du vielleicht Dinge anders machen? 

Im Prinzip bin ich zufrieden mit „Vergänglichkeit“, Patrick Stoiber (Gitarren ) und Ocinn (Klavier) haben  einen unglaublich guten Job gemacht und man merkt dass sie Musiker mit Leib und Seele sind. Was ich definitiv anders machen würde, wäre das Mastering. Damit bin ich nicht zufrieden.  
Was auch schade ist, ist die  Tatsache das die Texte nicht abgedruckt wurden, denn diese wäre mir persönlich sehr wichtig gewesen. Aber ich war sehr froh, das mir die Möglichkeit gegeben wurde nochmal ein Release über DOD zu veröffentlichen und da wollte ich nicht die ganze Hand nehmen. Es gibt Pläne „Vergänglichkeit“ in einem anderen Format nochmal aufzulegen und da möchte ich die Texte unbedingt abdrucken, aber momentan gibt es noch keine konkreten Pläne. 
Mir ist es eigentlich egal in welches Genre ich eingeordnet werde, aber DSBM passt für mich auch. 

Wie waren die Reaktionen seitens der Szene auf das Album? 

Die paar Reaktionen die ich bekommen habe, waren durchwegs positiv und ich hoffe inständig, dass noch ein paar Rückmeldungen kommen werden. 

Bereits mit dem Erscheinen von „Vergänglichkeit“ hast mit „Trauer“ ein weiteres Album zum Jahresstart angekündigt. Diesmal verzichtest du auf die Unterstützung eines Labels und veröffentlichst das Album in geringer Auflage in Eigenregie, wobei eine Kassetten und CD Version bereits angekündigt wurde. Warum erscheint „Trauer“ erstmal in so geringer Auflage?


Die Idee „Trauer“  in so geringer Stückzahl zu veröffentlichen kam daher, dass ich bei einer österreichischen Band eine Veröffentlichung sah, die als  Mediabook veröffentlicht wurde .Das hat mich sehr angesprochen und so nahm ich Kontakt mit Running Wild auf. Ich wollte etwas besonderes machen und so wurde die Idee geboren „Trauer“ auch als Mediabook zu veröffentlichen. Da ich die Kosten dafür alleine tragen musste, konnte ich natürlich nur eine gerimnge Stückzahl produzieren. 
Das österreichische Label Kvlt und Kaos wurde auf mich aufmerksam und nahm mich dann vor ca. 2 Wochen unter Vertrag, somit erscheint „Trauer“ am 03.02.2023 auch auf MC und als Digipack, worauf ich mich sehr freue. 

„In Dornen“ ist eine Ein Mann Armee, weshalb ich mich frage, ob es mal die Zeit gab, weitere Musiker in die Band zu holen. 

Ja, das versuche ich seit geraumener Zeit, aber bisher hat sich noch nichts ergeben. Ich arbeite jetzt immer mit anderen Musikern, was seine Vorteile wie auch seine Nachteile hat. Patrick (Lebensucht) hat bei „Vergänglichkeit“ großartige Arbeit geleistet und ich wusste, so sollte In Dornen klingen, leider konnte ich ihn nicht für „Trauer“ gewinnen. Mit Raffael habe ich für „Trauer“ dann wieder einen großartigen Gitarristen gefunden, der aber auch nicht fix im Boot ist. Bei meinen neuen Werk „Zerbrechlichkeit“ greife ich wieder selbst zur Gitarre, was  aber eher eine Notlösung ist, da ich einfach ein grottenschlechter Gitarrist bin. Ich habe bis heute kein Instrument wirklich gelernt sondern muss mir alles mühselig zusammenschustern. Darum würde ich mich sehr freuen „In Dornen“ um einen Gitaristen zu erweitern. Ich habe unheimlich viele Ideen im Kopf ich scheitere aber leider, aufgrund meiner Unfähigkeiten an der Gitarre an deren Umsetzung. Ich will „In Dornen“ nach vorne bringen und professioneller werden aber bis dato war meine Suche ergebnislos. Natürlich kommen immer wieder Zweifel auf, wo ich alles wieder hinschmeissen möchte, aber Musik zu machen ist ein verdammt gutes Ventil um vieles zu verarbeiten. 
Mit Sven von Hymir Drums habe ich zumindest jetzt einen super Schlagzeuger gefunden, der wirklich Bock darauf hat mit mir zu arbeiten. 

Um die vorherige Frage zu vertiefen, gibt es Bestrebungen mit „In Dornen“ Liveauftritte zu absolvieren?

Damit würde ein Traum in Erfüllung gehen aber es mangelt halt einfach an fixen Mitgliedern. Es wäre klasse auf der Bühne zu stehen und in meiner Phantasie habe ich auch konkrete Vorstellungen wie so ein Liveauftritt ablaufen würde., aber ob es jemals soweit kommt, steht in den Sternen. 

Manchein Musiker reicht eine Band nicht um sich musikalisch auszutoben, auch du hast mit „Winterwald“ eine weitere Band am Start. Erläre den Hörern doch mal worin die Unterschiede zwischen beiden Bands liegen? 

Die Idee „Winterwald“ zu gründen war eine sehr spontane. Ich wollte damit meine Vorliebe für Sagen aus Österreich musiklisch umsetzen. Damit das ganze auch authentisch wirkt, werden die Lyrics im oberösterreichischen Dialekt vorgetragen. Das ist der größte Unterschied zu „In Dornen“. Inhaltlich wird es in „Winterwald“ nur um Sagen aus meiner schönen Heimat gehen. Ich freu mich schon sehr darauf, bald mal einen kleinen Auszug präsentieren zu dürfen. Die Gitarren hat diesmal Thomas von der Band Silberbach eingespielt und ich bin restlos begeistert. Aktuell werden die Drums von Sven eingespielt und dann folgen meine Parts. Wenn alles klappt wird es diesmal zwei Gastsänger geben. Das Projekt liegt mir sehr am Herzen und ich hoffe es wird gut von der „Szene“ aufgenommen. 

Was ist mit „In Dornen“ und „Winterwald“ in naher Zukunft geplant?

Für „In Dornen“ schreibe ich gerade an dem neuen Album „Zerbrechlichkeit“. Da mache ich mir aber absolut keinen Druck, da jetzt „Winterwald“ oberste Priorität hat. Wie bereits geschrieben gibt es Pläne „Vergänglichkeit“ in einem anderen Format zu veröffentlichen, da werde ich mir etwas Besonderes einfallen lassen, aber wie gesagt ,da gibt es noch keine konkreten Pläne. 

Ich bedanke mich bei Dir für das Interview und überlasse Dir gerne die letzten Worte!

Ich bedanke mich für das Interview und das du mir die Möglichkeit gegeben hast meine kleinen Projekte vorzustellen! Es würde mich freuen wenn die Leser sich die Zeit nehmen würden, in „In Dornen“ einmal reinzuhören. Danke! 

Interview wurde geführt durch „In Dornen“ und Mjöllnir/ Seelenfeuer im Januar 2023

Fotos gehören „In Dornen“

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