ZappenDuster Open Sputnikhalle/ Innenhof in Münster 6. 8. 2022

Nun also war es soweit und die erste Ausgabe des ZappenDuster Open Airs in Münster konnte über Bühne gehen. Mit der Sputnikhalle bzw. dem Innenhof haben die Veranstalter von Black Silence Productions eine sehr passende Location gefunden. Eine Open Air Veranstaltung an einem August Wochenende durchzuführen, birgt immer die Gefahr, dass nicht genügend Menschen kommen, aber dem haben sich die Veranstalter mit einem starken Bandlineup entgegen gestellt und haben mit Saor, UADA und Panzerfaust und etwas weniger bekanntere Bands verpflichten können. Insgesamt also umfasste das Lineup 7 Bands: 3 aus den Niederlanden und je eine Band aus Deutschland, Schottland, Kanada und den USA.

Kurz nach 14:30 ging es dann los und die erste Band aus den Niederlanden betrat die Bühne. Wesenwille spielen sehr progressiven BM mit sehr dissonantem Gitarrensound. Sollte man sich mal anhören, mir persönlich gefällt diese Form des BM‘s außerordentlich gut. Die Band versammelte bereits zu diesen frühen Zeitpunkt sehr viele Menschen vor der Bühne. Die Mischung aus dissonanten und hypnotischen Riffing sorgte für eine intensive Atmosphäre und die zahlreichen Holländer im Publikum feierten ihre Landsmänner auf der Bühne. Starke Auftritt und nach dem Auftritt ich hab mir die beiden Alben zugelegt.

Die zweite Band waren wieder Niederländern. Verwoet stammen aus Utrecht und orientieren sich musikalisch am progressiven BM mit einem ordentlichen Doom Einschlag. Musikalisch klingt das auf CD sehr gut, nur live möchte die Band meiner nach nicht diese intensive Atmosphäre entfachen. Verwoet hatten beim Auftritt mit dem Sound zu kämpfen und zahlreiche Fans traten den Weg in Richtung Bierstand an. Ziemlich angefressen verließen die Niederländer wenig später die Bühne.

Nach einer kurzen Umbaupause enterte die dritte niederländische Band die Bühne. Laster lieferten mit ihrem avantgardistischen und progressiven BM eine für mich sehr skurrile musikalische Mischung ab, mit der ich mich anfangs doch sehr schwer tat. Der Sound war druckvoll und auch die Bühnenshow (die Musiker traten in Masken auf) wusste zu gefallen. Das Publikum wohnte zahlreich dem Auftritt bei. Laster ist für mich eine Band, die mir trotz der Bedenken zu Anfang, dennoch sehr positiv in Erinnerung bleibt.

Firtan waren als Nächstes an der Reihe sich dem Publikum zu zeigen. Firtan konnten das Publikum auch innerhalb weniger Augenblicke begeistern.Die Baden-Württemberger präsentierten, wie bereits angekündigt neue Songs, vom Ende September erscheinenden Album „Marter“, die aber schon mal ein starkes Album erwarten lassen. Firtan spielten einen musikalischen Querschnitt durch ihre Bandhistorie und das quittierten die Menge vor der Bühne mit viel Anerkennung und Applaus. Firtan merkte man ihre Routine an, die Bühnenshow passte genauso wie die Auswahl der Songs. Nach einem viel zu kurzen Auftritt, jedenfalls für mich, verließ die Band unter starkem Beifall die Bühne.

Nach einer sehr lange Umbauphase konnte endlich die kanadische Dampfwalze Panzerfaust mit ihrem Set beginnen. Die Kanadier legen auch gleich los wie die Feuerwehr und walzten sich alles in ihren Weg stellende einfach platt. Was für ein brachialer Sound lieferte die Band ab. Gerade die Songs des neuen Albums entfalten ihre Boshaftigkeit und Brachialität live nochmals mehr, als nur auf CD. Die Jungs zeigen nebenher auch eine grandiose Bühnenshow und wirken so alles andere als statisch oder demotiviert. Der Sound war mächtig und die Band konnte die Meute vor der Bühne begeistern. Panzerfaust sind schon seit einigen Wochen zusammen mit UADA auf Tour und dennoch wirkte die Band nicht müde sondern zeigt sich weiterhin hungrig. Der Auftritt war für mich jedoch viel zu schnell vor und die Kanadier hinterließen eine geplättete Meute. Panzerfaust war für mich die beste Bands des Abends, aber ganz dicht gefolgt von UADA und Saor.

Nach nun mehr 5 Bands machten sich bereits einige Ausfallerscheinungen beim Publikum bemerkbar, denn viel Sonne und Alkohol tun ihr Übriges. UADA und Saor sollten noch kommen, weshalb es beim Publikum galt die letzen Kraftreserven zu mobilisieren.

UADA enterten dann auch die Bühne und legten einen imposanten Auftritt hin. Schnell hatte die Band das Publikum in der Hand. Wie bei der Band gewohnt, stehen die Gitarren im Vordergrund und die Gitarren erzeugen eine Wand, die intensiver nicht hätte sein können. Die Stücke kommen live richtig gut rüber und die Fans vor der Bühne schütteln ihre Matte im Rhythmus der Songs. Die Musiker, in schwarze Kutten gehüllt, lieferten eine starke Performance ab. Die Amerikaner lockten die meisten Menschen vor die Bühne und überall zeigte sich Begeisterung in den Augen des Publikums. UADA lieferte routiniert ab und hatte für mich den besten Sound des Abends. Ich verneige mich vor der Band nach einem Auftritt, an den meine Erwartungen mehr als nur übertroffen wurden.

Der Abend war nun bereits fortgeschritten und die Nacht brach über Münster herein und die schottische Formation Saor sollte als Headliner das ZappenDuster Open beschließen. Um kurz nach 22 Uhr war es dann soweit und die Schotten betraten die Bühne. Saor spielten ein Set das den Schwerpunkt auf das gerade erst erschienene Album „Origins“ legte und von Stücken der vorherigen Veröffentlichungen umrandet wurde. Live entfalten die dynamischen und sehr vielfältigen Stücke eine unheimlich intensive Atmosphäre. Die Mischung von BM und folkloristischen Elementen passte einfach und das Publikum quittierte dies mit Headbangen. Frontmann Andy fungierte zwischenzeitlich immer wieder als Unterhaltungskünstler, der das Publikum seinen Ansagen unterhielt und animierte. Überhaupt zeigte die Band sich in bester Spiellaune und wirkte alles andere als Statist. Saor sollte man mal live gesehen haben, denn musikalisch als spielerisch gehören die Schotten zu den besten Liveacts. Nach der geforderten Zugabe verließ die Band unter großen Beifall die Bühne und die erste Ausgabe des ZappenDuster Open Airs war Geschichte.

Fazit: Die erste Auflage des ZappenDuster Open Airs war ein voller Erfolg, welche die Hoffnung schürt, dass dieses Event in den nächsten Jahren wiederholt wird. Die Bandauswahl hat für mich gepasst und es war für Jeden musikalisch etwas dabei. Dank geht an das Team von Black Silence Productions, allen beteiligten Bands und an meine zukünftige Frau, welche ihr erstes BM Festival erlebt hat.

@Mjölnir/ Seelenfeuer 2022

Fotos @Mjöllnir und Black Silence Productions

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