
Schon seit langem beschäftige ich mit der amerikanischen BM Szene und immer wieder entdecke ich neue aufstrebende Bands. Eine dieser aufstrebenden Bands ist Wraithlord, welche bereits 2019 entstanden ist und seitdem bereits drei Alben in Eigenregie veröffentlicht hat. Das neueste Werk hört auf den Namen „Obscurity“ und umfasst beinahe eine Stunde Spielzeit. Musikalisch bietet die Amerikaner rauen aber sehr atmosphärischen BM. Bisher sind alle Veröffentlichungen der Band nur digital zu erwerben.
Rauer, kalter Gitarrensound bestimmt von Anfang an das Geschehen und dennoch entwickelt sich eine beeindruckende und intensive Atmosphäre. Die beiden Protagonisten verstehen ihr Handwerk und meistern bemerkenswert den Spagat zwischen rauen und melodischen Passagen. Meist bewegen sich die Stücke im mittleren Tempo, nur sehr selten weichen sie vom Grundtempo ab. Die Produktion drückt ordentlich und die Dynamik der Songs sorgt dafür, dass der Hörer immer tiefer in das Album hinab tauchen möchte. Zur Mitte des Albums nimmt die Komplexität der Songs zu, überfordert den Hörer aber nicht, sondern verstärkt den ohnehin guten Gesamteindruck des Albums. Mein persönlicher Favorit des Albums ist der vierte Song „Castles in Flames“ sehr dynamisch und vorantreibend in seiner Struktur und zusätzlich mit spielerisch feinen Gitarrenriffs ausgestattet, weiß der Song Akzente zu setzen. Die Amerikaner können sich gegenüber ihren vorangegangenen Veröffentlichungen nochmals steigern, die Stücke sind filigraner und bleiben gut im Ohr hängen. Einwenig Schade ist es, dass die Band bisher alle ihre Veröffentlichungen in Eigenregie getätigt hat, denn mit Hilfe eines Labels wäre der Bekanntheitsgrad in Europa höher und die Veröffentlichungen könnten als CD oder LP Formation erhältlich sein, aber was nicht ist kann ja noch werden.
Fazit: Mit Wraithlord zeigt die amerikanische BM Szene, dass mit ihr zu rechnen ist. Wraithlord haben mit „Obscurity“ ein richtig starkes Album veröffentlicht, dem mehr Beachtung geschenkt werden sollte. Kaufempfehlung von mir.
Hörbeispiel:
Trackliste:
- Phantoms of the Black Blood
- The Fiend
- Cathedral of the Moon Spirits
- Catles in Flame
- In the Valley of the Headless Men
- Blood Spell Balthazar
- Beyond the Distant Fields of Birds 07:04
- Obscurity
Band: https://wraithlord.bandcamp.com/
Bewertung: 5,5/6
@Mjöllnir/ Seelenfeuer 2022