
Die schwedische Formation Dödsrit hat ihre Wurzeln im HC/Crust Gefilden, weshalb ich mit Skepsis und Neugier an die Rezension des dritten Albums rangegangen bin. „Mortal Coils“ umfasst zunächst einmal 4 überlange Stücke, die eine Spieldauer von knapp 36 Minuten, erreichein. Das Artwork finde ich finde sehr passend, wenn auch nicht allzu schön. Musikalisch wiederum klingt die Vermischung von Crust mit BM Elementen gar nicht mal schlecht. „Mortal Coil“ ist sowohl digital als auch als Jewel Case Version erhältlich.
Sauer aufstoßen dürfte dem ein oder anderen vielleicht, dass die Band ihr erstes Album über ein Linkes Label veröffentlicht hat und so innerhalb der BM Szene polarisieren dürfte. Ich persönlich kenne die beiden vorherigen Alben nicht und möchte mir kein Urteil bilden und mich der Besprechung des dritten Albums „Mortal Coil“ widmen. Musikalisch gefällt mir das Album gut, denn schwedischer BM Sound mit ordentlich Melodik, weiß eigentlich immer zu gefallen. Die Songs sind in ihrer Darbietungsform roh aber sehr abwechslungsreich gestaltet. Nur selten sind Crust Elemente zu vernehmen, was mich persönlich nicht sonderlich stört, da die Band sich so von den meisten anderen Bands abhebt. Das Schlagzeug ist präzise und druckvoll, die Vocals passen sehr gut und vor allem die Gitarrensoli bleiben sofort im Ohr hängen. Langeweile gibt es bei den Stücken nicht, denn immer wieder finden sich Feinheiten, die vorher nicht unbedingt sofort zu hören sind. Spielerisch die Nase vorn hat für mich der letzte Song „Apathetic Tongues“, da er ein schnell in die Ohren gehendes Riffing aufweist und im Mittelteil ein starkes Gitarrensolo verbirgt. Kritiker können der Band bestimmt Einiges vorwerfen, aber dennoch sollte jeder der über den Tellerrand BM hinaus zu schauen bereit ist „Mortal Coil“ mal eine Chance geben.
Fazit: „Mortal Coil“ ist ein spielerisch gutes Album, welches vom Hörer aber abverlangt, über den Tellerrand hinaus zu schauen. Ich weiß, dass die Band durchaus polarisiert, dennoch versteht es die Band BM mit anderen Einflüssen zu kombinieren und das klingt auf jeden Fall gut.
Hörbeispiel:
Trackliste:
- The Third Door
- Shallow Graves
- Mortal Coil
- Apathetic Tongues
Bewertung: 5/6
@Mjöllnir/Seelenfeuer 2021